Mad Cap Powwow
(1. Dezember 2007)

Mad Cap Powwow 2007

von Stephanie

Ich war am Wochenende auf einem wunderschönen Powwow: Mad Cap in Northampton, England. Da es in England das letzte Powwow im Jahr ist, wird es traditionell genutzt, um Weihnachtskarten und -geschenke zu verteilen. Kein Wunder also, daß die Stimmung besonders schön und fröhlich war. Dieses Jahr war das Powwow außerdem außerordentlich gut besucht. Das hatte sicherlich auch damit zu tun, daß das Veterans Powwow, das auch in Northampton stattfindet, diesen November (zum ersten Mal in seiner über 30-jährigen Geschichte) ausgefallen war. Und es war das erste Mal (von 7 Powwows), daß ich in England Tänzer aller Kategorien vertreten fand. Es dürften über 40 Tänzer dort gewesen sein.

Für mich war es auch noch aus anderen Gründen ein besonderes Powwow:
Eine Freundin (Garance) hatte mich eingeladen, an der Segnungsfeier für ihr neues Jinglekleid teilzunehmen. Es gab eine kurze bewegende Zeremonie, während der sie zum ersten Mal in ihrem neuen Kleid tanzte – nach einer Runde durften wir (die von ihr eingeladenen Freunde) sie tatkräftig unterstützen. Anschließend sollte es eigentlich ein „Mahl“ für alle geben. Wir mußten es etwas verkürzen, denn der Veranstalter wartete auf die Trommelgruppe für den Warm up und Grand Entry – und natürlich waren die Centrelands auch die bei der Zeremonie agierende Sängergruppe. Das Mahl bestand also aus einem aus der Hand gefutterten Stück Quiche und leckeren Beeren.

Nachdem wir alle wieder in der Halle waren, ließ der Grand Entry nicht mehr lange auf sich warten. Als kleine Wiedergutmachung an die Veteranen, die dieses Jahr ja auf ihr eigenes Powwow hatten verzichten müssen, versuchte Bill Tyler, der Veranstalter und MC, zumindest einige der Aspekte des Veterans Powwows in Mad Cap zu integrieren. Es begann mit einer Schweigeminute für alle Veteranen, Gefallenen und auch aktiven Soldaten, die vielleicht gerade im Einsatz sind und deren Familien sich eine sichere Heimkehr für sie wünschen.

Auch während des Powwows bekamen die Veteranen mehrere eigene Tänze. Der älteste Teilnehmer und Veteran dürfte George Higham gewesen sein – er ist über 80 Jahre alt und Veteran des 2. Weltkriegs, aber nimmt nach wie vor jedes Jahr mit seiner Frau Noreen aktiv an mehreren Powwows teil. Sie sind für mich die „Elders“ der englischen Powwow-Szene, an denen man sich getrost ein Beispiel nehmen kann.

Ein weiterer bewegender Höhepunkt war ein Give-away anläßlich des Endes des Trauerjahres einer Tänzerin. Die Geschenke waren zum größten Teil selbst hergestellte, wunderschöne, gequillte „Kleinigkeiten“ – weil sie sich „keine teuren Geschenke leisten könnten“. Ich muß gestehen, für mich ist ein selbst gequilltes Paar Ohrringe weitaus wertvoller, als ein Paar gekaufte!

Da auch bei diesem Powwow die Centreland Singers die einzige Sängergruppe waren, konnte nicht „durchgetanzt“ werden. Daher hatte man in den kurzen Pausen reichlich Gelegenheit, Bekanntschaften zu erneuern, mit Freunden zu reden und auch neue Leute kennenzulernen und, wie schon erwähnt, Karten und Weihnachtsgeschenke auszutauschen.

Trotzdem ging das Powwow – wie eigentlich immer – viel zu schnell zu Ende! Aber im Januar wird die Saison ja wieder eröffnet. Hier in England mit dem „Winter Wacipi“ der Centreland Singers in Gloucestershire am 19.01.2008.


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