wie weit dürfen wir gehen?

Es soll auch Themen geben, die nichts mit Powwows zu tun haben. ;-)
23 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Mi, 10. Mär 2010, 13:09

hallo
ich bin gestern auf diese seite gestossen,und hab sehr lange drin rumgestöbert. und muss sagen sie ist sehr interssant und ich hab wieder mal eine menge erfahren.
ein wort zu mir,ich beschäfftige mich schon seid mehr als 10jahren mit der indianischen kultur, hobby mässig, ich stelle gern schmuck und andere sachen her,die mit den indianern verbunden sind.mit der pc arbeit hab ich nicht viel am hut,wie man sehen kann an meiner kleinschreibung,es ist mir nicht so wichtig auf sowas zu achten,denn es zählt ja viel mehr das wort das geschrieben wurde. leider ist es mir nicht möglich an vielen treffen,festen oder powwows teilzunehmen da ich auch samstags arbeiten muss,und es wenige feste in berlin gibt. so das erstmal dazu,ich will nimanden langweilen, denn ich hab eine frage an euch.
die frage lautet,was denkt ihr,wie weit darf unser hobby gehen?
was dürfen wir tun,was nicht? ist es gewollt das wir das tun,oder müschen wir uns nur zuviel ein?
ich war in einem anderen indianerforum,dort wurde ich so mit worten bombadiert und niedergemacht,das ich schon dachte mein interesse für diese kultur ist übertrieben und ich bin nur ein spinner. doch wenn ich so in eurem forum schnüffel geht ihr ja noch weiter als ich,was ich sehr schön finde. aber ich lese von tanzen,trommeln,salbei verbrennen,zeremonien,schamanismus.
,das ist doch schon sehr tiefes eindringen,in die kultur eines so wundervollen und für mich grossartigen volkes.
ich sagte z.b. mal,in diesem forum,das es toll wäre einen indianischen namen zu tragen,denn wenn man sich mit einer kultur auseinander setzt,auf sich bezieht,also sprich man lernt was dabei,z.b. menschen zu achten,die natur zu achten,und das grosse unrecht das einem volk angetan wurde,und noch vieles mehr, darf man dann nicht auch einen indianischen namen tragen?ich wurde ,wie gesagt dafür ganzschön runtergeputzt. ich dachte wirklich ich bin ein spinner und hab auch viel darüber nachgedacht und auch gezweifelt. ich trug keinen indianerschmuck mehr und hab mich auch nicht weiter mit dem ganzen aueinander gesetzt. doch ich liebe diese kultur zu sehr als das ich damit aufhören könnte. es hiess dann auch ich soll mich lieber um meine kultur kümmern, und das die indianer es garnicht wollen das wir uns damit beschäfftigen. nun ich denke ich habe deutsche kultur genug,ich bin deutscher. als ich in kroatien war,zur zeit der waffenruhe,gab man mir nicht die hand zum grusse sondern man begrüsste mich mit dem hitlergruss,man wollte auch keine lebensmittel oder was anderes,nein man wollte deutsche uniformen und waffen,wenn es das ist was man mit deutsch verbindet,dann danke verzichte. und haben wir nicht auch dazu beigetragen das indianische kultur ein wenig verschwindet? viele der missionare in den indianer schulen waren deutsche,ich hab mal gelesen: weil die deutschen das so gut konnten,diszieplin und härte.
doch ich denke auch das wir hier in deutschland auch ein kleines sprachrohr sind für den erhalt der indianischen kultur. da ich auch auf der arbeit indianerschmuck trage werde ich sehr oft von kunden darauf angesprochen,wenn sich daraus ein gespräch entwickelt,oder bei stammkunden,merke ich wie vernebelt und unklar das bild der indianer,gestern und heute ist, wenn man ihnen aber etwas erzählt,wie die indianer damals über den tisch gezogen wurden und wie es den meisten auch heute noch ergeht, sieht man von entsetzen bis mitgefühl alles. und fängt es nicht damit an das man über ein unrecht spricht,ist nicht das schlimmste was passieren kann wenn es tot geschwiegen wird. dadurch erreicht man doch nur das man die indianerpolitik in amerika noch unterstützt? und wenn eine kultur soviel gutes für die menschen bewirkt,ich kenne keinen indianerfreund der ein schläger,drogenabhängig oder sonstwas ist,die meisten freunde sind ehr warmherzig,freundlich,offen,und wenn nur das intersse für eine bestimmte kultur bewirkt das die menschen ein bisschen aufeinander zugehen,zuhören und das umfeld ein wenig freundlicher machen,ist das nicht etwas wunderbares? ist das nicht ein guter grund zu sagen beschäfftige dich damit,lies etwas darüber und denk mal drüber nach?
ich versteh nicht das manche so ein wirbel darum machen wenn man sich für inanische kultur entschieden hat,es sagt niemand was wenn christen islamisch werden,wenn menschen zum buddhismus übergehen,und auch diese menschen werden dann meist bei einem anderen namen gerufen,sehen wir nur mohamed ali um einen zu nennen. doch warum bin ich ein idiot und spinner,wenn ich nur anfrage wie es ist einen indianischen namen zu tragen?
also es liegt mir sehr viel an meinem hobby,das eigentlich keins mehr ist, dennso finde ich,wenn man sich damit intensiv beschäfftigt,sowie ihr das auch tut,dann geht das in seinem leben mit über und man macht das nicht wenn man mal 5 minuten zeit hat,sondern es begleitet einen den ganzen tag. ich habe jetzt sehr viel geschrieben,weil es mir auch sehr wichtig ist,nun frag ich euch wie weit darf man gehen? was denkt ihr darüber?
zum abschluss möchte ich allen danken die dies lesen und mir ihre gedanken mitteilen werden,ein dank an alle die darüber nachdenken und ein entschuldigung für alle die denen ich nur mit meinen gedanken auf den nerv gegangen bin.
ich wünsch euch alles gute,habt gute gedanken und mögen euch immer gute gedanken begleiten. auf bald,sven.
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Mi, 10. Mär 2010, 13:34

Hi Sven,
ich möchte mal auf die Sache mit dem indianischen Namen eingehen, weil ich das die letzte Zeit schon so oft gehört habe, dass jeder einen haben will.
Überleg dir doch mal folgendes:
Es gibt auf dieser Welt zwei Menschen, die sich bestimmt lange überlegt haben, wie sie Dich nennen sollen und Dir einen schönen Namen gegeben haben.
Weißt Du, dass Sven "Der Kämpfer" bedeutet?
Ich finde, dass das ein toller Name für die heutige Zeit ist.
Vielleicht hast Du ja noch einen zweiten Namen?
Versuch doch auch dessen Bedeutung herauszufinden und das ganze ins Englische zu übersetzen.
Dann hast Du DEINEN Namen.
Ist vielleicht ne Überlegung wert.

Alles Gute

Silvia66
Silvia 66
143 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Mi, 10. Mär 2010, 13:40

das ist ein guter gedanke,und was du sagst stimmt. und dessswegen ja auch die frage,ist es so schlimm wenn ich mich der kämpfer nenne,oder wie meine name auch heisst nordischer krieger. wenn man das ins englische oder ins lakota übersetzt ist das doch toll? und es ist nichtmal etwas erfundenes oder übertriebenes oder irgendwas,sondern nur mein name in einer anderen sprache.aber dafür erntete ich sehr viel missgunst und spott.
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Mi, 10. Mär 2010, 15:56

Hallo Sven

warum willst Du Dich so "absichern"? Du kannst es nie allen recht machen und es gibt mindestens immer einen dem nicht gefällt was Du tust. Viele Deiner Überlegungen hatte ich auch, aber wenn ich mich immer danach gerichtet hätte, was andere von mir wollen oder denken- wäre ICH auf der Strecke geblieben.
Es ist gut dasl Du Dir diese Fragen stellst aber brauchen wir wirklich einen indianischen Namen um dieses " Hobby" zu leben?
honey68
2 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Mi, 10. Mär 2010, 19:05

ne,vergesst mal das mit dem namen. ich meinte,mischen wir uns zu sehr ein. da ja einige von euch schon bei mehreren treffen dabei wart,kennt ihr doch sicher einige vollblut indianer,mich interessiert was sie denken,was halten sie davon das sich einige leute so für sie interessieren und auch lehren und bräuche mit in ihr leben integrieren. finden sie es gut oder eher bedrängt oder anderes.
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Do, 11. Mär 2010, 06:22

Hi Sven,
ich hab die Erfahrung gemacht, dass die Indianer das schon gut finden, dass wir ihre Traditionen weiter verbreiten,.
Sie legen aber die Regeln fest.
Nicht alles, was für den EINEN O.K. ist, ist das auch für den ANDEREN.
Du mußt- wie überall- die Leute erst kennen lernen.
Z.B. ist es für die meisten absolut Tabu, wenn man Eulenfedern in die Tanzarena bringt.
Es gibt aber auch Stämme, in denen die Eulen verehrt werden.
Welche genau das sind weiß ich auch nicht, aber es ist auch nur ein Beispiel.
Es kann Dir mit vielen Dingen so gehen, darum mußt Du eben wissen, wen Du vor Dir hast.
Wenn Du das nicht weißt, ist immer Vorsicht angesagt!
Am besten, Du suchst Dir jemanden in Deiner Nähe, der sich gut mit dem Hobby auskennt, den Du immer Fragen kannst.
Sollte das ein Nativ sein kannst Du immer sagen "DER oder DIE hat mich das gelehrt".
Wenn Du Dir eine Person gesucht hast, die Nativ ist, ist es am günstigsten, wenn Du dessen Stamm "erforschst".
Halte Dich an dessen Regeln, dann hast Du eine feste Lienie.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.

Silvia6
Silvia 66
143 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Do, 11. Mär 2010, 11:13

ja silvia,das sind gute tips. wie gesagt dadurch das nicht bei vielen treffen sein kann erfahre ich das meiste aus büchern und dem netz und da saug ich alles auf was geht.
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Do, 11. Mär 2010, 11:20

silvia,was machst du? tanzt du? und wie bist dazu gekommen? seit ihr richtig in vereinen,oder macht ihr das allein und kennt euch nur von treffen,oder von dieser seite?
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Do, 11. Mär 2010, 14:07

Hi Sven,
Meine kinder und ich sind Powwow Tänzer.
Woman Traditional, Fancy Shawl und Grass.
Wir sind seit fast sieben Jahren dabei, haben zwei Vereine durch gemacht und gehen jetzt dorthin, wo es uns die Zeit erlaubt.
Letztes Powwow war in der nähe von Berlin, nächstes im Schwarzwald.
Bin auch gerade bei der Organisation für ein Powwow in Kaiserslautern, sind noch nicht alle Formalitäten geklärt, wird aber.
Ich hab eine Tanzpatin, die ich alles Fragen kann und die mir auch ganz schön die Meinung geigt, wenn ich dummes Zeug mache :-).

Silvia66
Silvia 66
143 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Do, 11. Mär 2010, 17:44

Also ich persönlich habe nur positives von Natives erfahren. Die die ich kenne finden es gut, daß ihre Kultur auch hier in Europa weiterlebt- was besonders die Powwows angeht. Und viele Natives tanzen gerne mit uns auf deutschen Powwows. Der Hobbyisten- Szene gegenüber sehen sie es eher belustigt. Ich kenne einen Native, der uns ( Hobbyisten) als "Primitiv" bezeichnet( allerdings im Spaß)- da wir in Tipis leben.
Die meiste Kritik kam aus den esoterischen Kreisen aus Deutschland.
Natives sehen es eher gelassen. Aber es gibt natürlich auch berechtigte Kritiken. Besonders wenn es um Religiöse Handlungen geht oder wenn man damit Geld verdienen will.
honey68
2 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Do, 11. Mär 2010, 23:21

Hey Sven,

gleich mal im Voraus. Es ist nicht eine Kultur sondern Kulturen. =) Darauf solltest du achten wenn du mit ndns zusammen kommst. Ich selbst habe sehr gemischte Reaktionen erhalten, die meisten jedoch eher negativ. Die Meisten von denen ich spreche wollen keine Nichtindianer die ihre Kulturen erhalten weil sie der Ansicht sind das sie das lieber alleine machen. Europäer würden die Kulturen stehlen die Tänze, die Traditionen. So nachdem Motto, erst haben sie uns das Land gestohlen jetzt auch noch die Tänze etc...Europäer hätten keine Kultur, außerdem hätten sie nie gefragt ob sie auch dieses Outfit tragen dürften. Extremste Kritiken habe ich da speziell bei Jingle und den traditional dances gehört.

Generell habe ich auch gemerkt das in den Staaten jeder doof angeschaut wird solange er nicht aussieht wie ein "richtiger Indianer". Da ich nur 1/8 bin habe ich eben nicht die dunkle Haut, die man offenbar haben sollte um ein "richtiger" Native zu sein. was da teilweise losgelassen wird ist absoluter Rassismus pur. Ich kenne natürlich auch ein paar die das befürworden und das toll finden da es Europäer oft mit mehr Respekt machen als die eigene Jugend oder gar Americaner. Generell finde ich einen Kulturaustausch einfach toll. Viele ndns sind aber gerade wegen der Vergangenheit und den jetzigen Situationen aber auch teilweise überbeschützend gegenüber ihren Kulturen. Das ist zwar nicht falsch, führt früher oder später aber auch zur Degeneration. Einige haben das zum Glück eingesehen.

So das wars erstmal. Sorry wenn die Grammatik nicht immer so stimmt. =)
Thor
12 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Fr, 12. Mär 2010, 18:04

hallo ihr lieben
erstmal vielen dank für die tollen antworten,ich finde es bei euch sehr gut das man über eine sache hier redet,und nicht gleich verbal auf einen los geht,also das es ein vernünftiges gespräch gibt.vielen dank dafür.
silvia,wer ist deine patin? ist sie ein nativ,und wie hast du sie kennengelernt? also ich würd mich gern mal mit einem nativ unterhalten,nur kenne ich keinen im raum berlin. den einzigen mit dem ich jetzt gesprochen habe ist thor,wie ich gerade bei den antworten festgestellt habe.
und das was du schreibst thor kann ich gut nachvollziehen.daran dachte ich auch,erst das land und dann...
du hast natürlich auch recht das es sich um kulturen handelt und nicht nur um eine.
ich habe ein buch gelesen von sabine claus"lakota stories" und da wird das was du sagst auch beschrieben,das mit dem rassismus. dieses buch hat mich echt traurig gemacht,wenn man das alles liest wie mit den indianern umgegangen wird,es ist wirklich traurig. hat einer das buch zufällig gelesen?
ok das erstmal von mir,lasst von euch hören,und habt ein schönes wochenende.
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Fr, 12. Mär 2010, 20:03

Hi Sven,
meine Tanzpatin heißt Kathy Desch und ist von den Ojibwa.
Ich lernte sie beim Powwow in Otterberg kennen.
Es gibt aber auch viele deutsche,die eine ganze Menge Ahnung von Indianern und ihren Traditionen haben.

Um noch schnell auf die Aussage von Thor einzugehen, die Sache mit dem Jingle dress Kleid ist schon was besonderes!
Nicht jede Frau DARF Jingle tanzen.
Sie muß die Erlaubnis einer Ojibwa Frau haben, MUß sich an noch strengere Regeln halten und kann das privileg jeder Zeit wieder entzogen bekommen.
Jingle dress Tanz ist ein zeremonieller Heilungstanz, darum die strengen Regeln.
Bis bald

Silvia66
Silvia 66
143 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Fr, 12. Mär 2010, 21:36

Hi Sven !
Vieleicht kennst Du das schon,vieleicht auch nicht :

http://wontolla.homepage.t-online.de/wo ... 7name.html

Sei einfach Du selbst. :D
honey68 hat geschrieben:
Die meiste Kritik kam aus den esoterischen Kreisen aus Deutschland.

Ich nehme an Du meinst die Sorte „Möchte Gern Heiler bzw. Schamanen“

>:( Ich halte nicht viel von solchen Leuten !

Grüße!
Thomas
350 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Fr, 12. Mär 2010, 23:30

hi thomas, danke für die seite ist echt interessant.
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Fr, 12. Mär 2010, 23:38

ich gebe thomas da recht ,wenn man die kunst des heilens oder jegliche zeremoniellen sachen,nicht richtig von einem nativ gelernt hat,sollte man das lassen,und auf jeden fall nicht noch versuchen geld damit zumachen.so nach dem motto vom echten indianern empfohlen.
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Sa, 13. Mär 2010, 00:01

Wir sollten als Europäer und auch andere die Finger davon lassen.

Grüße !
Thomas
350 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Mi, 17. Mär 2010, 00:04

ich hab da mal gleich noch ne frage. es gibt doch auch wettbewerbe für die trommler? die müssen doch auch sich eine genehmigung holen ob sie gewisse lieder spielen dürfen,oder bin ich da falsch informiert? gibt es unter euch auch trommler? und schreibt ihr auch eigene lieder? wie macht ihr das? benutzt ihr auch texte in der sprache des jeweiligen stammes für den ihr euch interessiert?
ich hoffe das sind jetzt keine dummen fragen,aber mich würde das mal interessieren. viele grüsse an alle.
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am So, 11. Apr 2010, 17:53

Hallo Sven, ich finde es toll, daß Du diese Fragen hier im Forum stellst. Es ist immer wichtig, die unterschiedlichsten Meinungen einzuholen um sich selbst ein Bild machen zu können wo "richtige" und "falsche" Dinge laufen (z.B. die erwähnten Möchtegern-Schamanen denen viele Deutsche momentan so hinterherlaufen).
Es gibt in Deutschland jede Menge Tänzer, Sänger und Trommler - auch und gerade im Berliner Raum sind sehr zahlreiche Gruppen vertreten.
Vielleicht hast Du ja die Möglichkeit, an Pfingsten (Samstag und Sonntag) nach Grimma zum Powwow zu kommen. Dann könntest Du einerseits Leute aus Deiner näheren Umgebung kennenlernen und zweitens auch viele Antworten auf Deine Fragen finden.
Es ist richtig, daß wir nicht alles dürfen oder tun sollten, was mit den indigenen Kulturen Amerikas zusammenhängt. Leider halten sich einige Menschen nicht daran, und dies bringt mitunter ganze Szenen in Verruf. Aber ich selbst kenne auch einige American Natives, die hier in Deutschland leben oder zumindest zeitweise hier sind und die mich schon vieles gelehrt haben. Das wichtigste ist: Begegne jedem und allen Dingen mit RESPEKT!
Du solltest aber eines nicht vergessen, wenn Du dich für die Kulturen Nordamerikas interessierst: Du selbst bist hier zuhause und - wie Du schreibst - Deutscher. Lebe nicht das Leben eines Anderen, sondern finde Deinen persönlichen Weg, hier zuhause und glücklich zu sein.
Mein Interesse an den Indianerkulturen kam übrigens über die Bücher und Geschichten Karl Mays - und da ich mich seit über 25 Jahren ernsthaft mit Amerikanischer Geschichte und vielen indigenen Kulturen beschäftigt habe (u.a. habe ich auch das Buch gelesen von welchem Du gesprochen hast), sind die Facetten sehr zahlreich. Irgendwann sollte man sich auf bestimmte Aspekte im Hobby spezialisieren sonst verliert man den Überblick. Bei mir ist es seit einigen Jahren die Mitwirkung/Organisation von Powwows, die mir zeigt welche Dinge wichtig sind. Ich selbst tanze nicht, habe aber seit 1997 zahlreiche Powwows als Helferin mit unterstützt. Auch das kann zeigen, wie respektvoll man mit anderen Kulturen umgeht.
Wäre schön, wenn wir uns vielleicht in Grimma persönlich kennenlernen könnten, damit viele Menschen Dir weitere Fragen beantworten dürfen.
Viele Grüße
Jutta
jutta
Jutta
25 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Mi, 14. Apr 2010, 15:48

hallo jutta,und auch alle anderen seit gegrüsst!
also jutta du hast vollkommen recht,man kann nicht das leben eines indianers leben,wenn man keiner ist. ich finde die faszination liegt in dem ganzen und auch nur in den kleinigkeiten. ein beispiel: ich arbeite im verkauf,habe also den ganzen tag mit menschen zu tun das buch von bear hart der wind ist meine mutter hat mich sehr fasziniert ,und auch mich menschen aus einer anderen sicht sehen lassen,oder sagen wir es so ich sah eine andere seite auf die leute zu zugehen. es ist aber auch das respektvolle das dei indianer ausmacht fremden gegenüber,der natur,die famillie. sicher waren da nicht nur sonnenuntergänge mit der famillie am lagerfeuer pfeife rauchend und lieder singen, das ist mir schon bewusst,ich denke auch einem jeden. aber gerade diese einfachen sachen,in einer zeit in der niemand mehr guten tag,bitte und danke sagen kann machen diese kulturen interessant. es ist nicht immer schön für die meisten indianer,aber denoch halten sie an kleinen dingen fest,freundschaft,famillie kleine siege im leben. und das wo alkohol,arbeitslosigkeit,rassismus in ihrem leben all gegenwärtig sind. sicher jeder der sich für diese kulturen,und menschen interessiert muss einfach zugeben das auch diese romantisierung eine kleine rolle,oder zum anfang auch eine grosse,gespielt hatt. aber letzt endlich hat sich doch sicher jeder ein wenig verändert,mehr nachgedacht, und vor allem etwas gelernt.
ich würde übrigens gerne zum powwow kommen,leider kenne ich meinen dienstplan schon für die zeit,und der sagt du bleibst hier. aber ich wünsche allen die hinfahren viel viel spass viel erfolg und eine tolle zeit.
bis die tage,sven
sven
14 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am So, 23. Mai 2010, 23:54

Hallo,

ich möcht ein bisschen mit Zahlen arbeiten, damit es für mich und für euch etwas angenehmer ist. Es sollte hoffentlich nicht als "so ist es" wahrgenommen werden... =)

1. Ich (20) bin seit über 10 Jahren Hobbyist im Historischem Bereich, beschäftige mich seit ein paar Monaten zusätzlich mit der heutigen Powwow-kultur, der Musik und dem Tanz. Bin gerade dabei mir ein Prairie Chicken Dance Outfit zu machen.
2. Diese emensen Gedankengänge ob es richtig ist, was ich/wir tun, gehen wir zu weit etc habe ich auch (kann teilweise stundenlang nicht einschlafen deswegen).
Vor einigen Jahren habe ich in Pullman City (passau) devalon long time travelling kennen gelernt und ihm die Frage gestellt, was "die" Natives von den historischen Hobbyisten halten. Es war natürlich eine zweiteilige Antwort: die Einen akzeptieren/respektieren es, die Anderen stehen dem etwas skeptisch gegenüber bzw mögen es überhaupt nicht. Devalon meinte es wäre wichtig auch das alte kulturelle Leben nicht zu vergessen. Wenn mir damals gesagt wäre, es wird nicht gern gesehen, hätte ich das aktive Hobby sofort beendet... aus respekt. Die zweifelnden Gedanken blieben aber trotzdem... =)
3. soweit ich das bisher mitbekommen habe, gibt es keine HanddrumContests bzw. wird die beste Trommel des powwows ermittelt... Was ich sehr schade finde. Vielleicht ergibt sich einmal diese erweiterung deutscher Powwows. Die meisten deutschen Drums singen "Coversongs" von Amerikanischen Drums...
Diese deutschen Trommelgruppen beschäftigen sich viel mit der NA Musik, allerdings nur hobbymäßig. Was ich sehr vermisse ist die Tonhöhe, zugegeben es ist schwer (denkt man an "Northern Cree") aber das ist nun mal die "Sangeskunst".
Es gibt Rituelle Songs, die auf keinen Fall von nichtautorisierten Trommeln gesungen werden dürfen. Da wären wir beim Flag Song, Vererans Song, etc... (aber wär ne andere Diskussion). Dann gibt es Songs ohne Text (seis English oder eine Stammessprache), solche dürften als Coversongs gesungen werden (keine CDs oder Geld - Gema). Bei Songs mit Text in einer Stammessprache muss sich die Trommel auf jeden Fall informieren, was sie da singen!!! Handdrumsongs sind weitestgehend "allgemeingut" und dürften ohne Probleme gecovert werden...
4. kleiner Anhang zum Thema Name: Ich hab einen indianischen Namen, den ich aber nicht benutze, da er mir nicht von einem Medizinmann verliehen/bestätigt wurde.
5. in eigener Sache: die deutschen Powwows finde ich gut, da sie die indianische Kultur am Leben erhalten. Die Outfits sind recht traditionell, historisch - die Trommeln auf einem hobbyniveau.... Um von den Natives mehr aktzeptiert zu werden, müssten unsere Powwows, weitaus besser gestalltet werden als Amerikanische. Die Trommeln müssten vom Niveau mind. wenn nicht sogar besser sein als HighNoon, MidnightExpress, NorthernCree, BearCreek, Mandaree,... and so on. Was schwer ist aber es ist so!! Wenn man die Powwowszene in America verfolgt, sieht man grelle, farbige Outfits mit verzwickten Mustern... Ich hab vor kurzem gehört, "Europäische Powwows sehen aus, wie Amerikanische Powwows vor 10-15 Jahren!" Dem kann ich mich voll und ganz anschließen!

An diesem Punkt möcht ich aufhören, bevor ich zu weit abweiche vom Grundthema. Sven, ich wollte mich grundsätzlich wegen der Gedankenflut und dem musikalischem Aspekt melden, da ich Musiker bin, Schlagwerk studiere und des öfteren in "indianischer" Runde gespielt und gesungen habe...!
Würde mich freuen, wenn es sich bei dir eines Tages ausgeht, dass man sich bei einem Powwow mal trifft. Wäre auch für mich interessant, mit jemandem zu sprechen, der ebenfalls sehr viele Gedanken hat.

6. oh gedankenblitz: Thema: Religiöse Handlungen. Da hab ich eine bestimmte Meinung. Sämmtliche Beschäftigung mit geistigen, religiösen Handlungen gehen eindeutig zu weit in einen Bereich, der Uns (nonnatives) nichts angeht. Hab vor ein paar Jahren mal ein langes Video über diese "IndianWeek" des Ostens gesehen. Soweit fand ich es klasse. Als dann eine Eröffnungszeremonie abgehalten wurde mit öffnen von Medizinbündeln, Räuchern, etc. kam mir fast die Galle hoch... Soetwas geht weit über unsere Befugnisse. Man sollte sich auf das Materielle Hobby beschränken und Eigenschaften des indianischen Lebens aufnehmen (die wir laut Jesus auch haben sollten), Nächstenliebe, freundschaftl. Mitteinander, Helfen,...
Bei mir ist es so, ich bin katholisch getauft, kann aber mit dem Bodenpersonal nichts anfangen. Ich könnte mir mit dem indianischen Gedanken der Geisterwelt etwas vorstellen, da es aber nicht meine Kultur ist, sollte ich es sein lassen?!?!

Oh, je, ich hoff ihr verzeit mir, dass ich so viel geschrieben hab. Ich denk immer viel zu verwoben und kompliziert. Also alles gute an alle u bis bald

schönen Gruß
Bernhard
Bernhard
267 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Mo, 24. Mai 2010, 08:56

@ Sven,

ich finde es vollkommen ok wenn jemand Fragen hat u. diese auch stellt, bevor er etwas tut bei dem er unsicher ist ! Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten, wie Du im anderen Forum teilweise erfahren hast.
Zu Deiner Namensgeschichte möchte ich einigen Beiträgen zu diesem Thema beipflichten. Du hast einen Namen - einen sehr starken Namen sogar : ,, der Kämpfer" ! Also, warum einen sogenannten indianischen Namen ? Und warum immer einen aus der Lakotasprachfamilie ?
Dein Name Sven bedeutet offenbar ,,der Kämpfer" genügt Dir das nicht ? Oder geht es Dir nur um den Klang des Namens, denn eine Bedeutung hat er doch !?!?
Zu Deiner Frage, was die Native darüber denken, so habe ich die Erfahrung gemacht, dass man hier nichts verallgemeinern darf, nur weil es irgend ein Native gesagt hat ! Es sind Menschen wie Du u. Ich. stinknormale Leute ! Nicht mehr u. nicht weniger !
Ich habe regen Kontakt mit Menschen dieser Kultur. Sie können manche übertriebene Begeisterung oft garnicht verstehen, fühlen sich denoch geschmeichelt. Anderen widerum geht es zu weit.

Auf Deine Frage : Wie weit darf man gehen ? , sind auch hier die Meinungen auf beiden Seiten verschieden.
Diese Frage ist meiner Meinung nach auch nur sehr schwer zu beantworten !
Das sollte jeder mit seinem Gewissen ausmachen. Sobald ich meine Zweifel habe, bin ich an einen Grenzbereich gekommen, spätesten hier sollte ich gut darüber nachdenken !
Auch das von mir Geschriebene ist nur meine Meinung !

LG, Benny
Benny
97 Beiträge

Ungelesener Beitrag Verfasst am Sa, 5. Jun 2010, 18:36

Hallo Sven!

da haben wir schon was gemeinsam. Auch ich beschäftige mich seit über 10 Jahren mit der Indianischen Kultur. Ich höre gern die Indianische Musik aber auch Musik von Indianischen Freunden, die ich auf Sozialen Netzwerken habe. Ich mag es, mit Indianischen Freunden zu plaudern weil es mir spaß macht und es mir gut tut. Ich trage keinen Indianischen namen und brauche das auch nicht.
Werbung mache ich gerne für meine Freunde, indem ich ihre Links weiterverbreite, was ich tun darf. :-D

Sanleh
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