Hallo ihr lieben,
hier wird ja schon fleißig diskutiert.
Ich persönlich sehe das alles gar nicht so drastisch.
Die Powwow -Szene hat sich weiterentwickelt und verbessert. Dadurch ist der Anspruch gestiegen, was wie Christoph schon geschrieben hat, ein Rückgang der Quantität mit sich zieht, was aber ganz natürlich ist. Die Tänzer hoffen auf eine Band, die das off-beat Trommeln beherrscht, die Bands hoffen auf gute Technik. Der Veranstalter hofft auf zahlende Besucher, um u.a die Kosten decken zu können. Sicherlich machen die steigenden Ansprüche es den zukünftigen Veranstaltern nicht leichter. Vielleicht sollte man die Idee mit einem festen Powwow - Komitee noch mal aufgreifen, um ein paar Schwierigkeiten abdämpfen zu können. Aber auch die Kommunikation unter den Veranstaltern sollte in Zukunft besser werden. Das würde auch einiges erleichtern, damit das Rad nicht jedes Jahr neu erfunden werden muss, besonders bei denjenigen, die zum ersten mal ein Powwow organisieren. Das bedeutet nicht, dass es jedes Jahr gleich sein soll, sondern, dass man sich grundsätzlich mehr austauscht und unter die Arme greift.
Es sind ausreichend Bands und Tänzer anwesend, also sehe ich diesbezüglich noch kein Problem. Die Sänger dürfen mehr Singen und die Tänzer haben mehr Platz. Außerdem sind alle Kategorien vertreten und die Bands sind überwiegend so aufgestellt, dass jeder beat abgedeckt werden kann. Das hat sich verbessert.
Tänzer und Sänger fallen auch oft weg, weil sie selber in der Organisation des Powwows stecken. Als Hostdrum, ist es den Sängern dieser Band auch oft nicht möglich zu tanzen. Nun das ist weder gut, noch schlecht. Es sind aktive Powwow - Besucher, die das Powwow am Leben halten, aber eben, auch wenn freiwillig, einer Doppelbelastung ausgesetzt sind. Das würde sich zwar ändern, wenn es wieder mehr Bands gäbe, aber wie man es dreht und wendet, es hat immer ein Gutes und ein "Schlechtes". Ich denke wir können sehr zufrieden sein.
Es gibt nicht weniger Veranstalter. Klar zählen wir auf die festen Größten, die in einem bestimmten Jahresrhythmus ein Powwow ausrichten.
Die Powwows finden statt und auch wenn es immer mal im Gespräch war, dass es ausfällt, weil sich noch niemand gefunden hat, kann ich beruhigend sagen, dass es immer heißer gekocht, als gegessen wird.
In den letzten Jahren habe ich gemerkt, dass das Winter - Powwow von vielen als ein Jahreshöhepunkt empfunden wird. Es finden immer Gespräche im Untergrund statt, wer wann welches Powwow ausrichten kann, wer wem helfen wird und so weiter.
Es war schon ein paar mal sehr eng, aber es hat sich letztlich immer jemand gefunden.
Die Kommunikation ist also das Nonplusultra.
Das habe ich bei unserem Powwow dieses Jahr auch gemerkt.
Es wurde weder jemand ausgeladen, noch wurde die Möglichkeit genommen, seine eigene Kategorie auftreten zu lassen. Das hätten wir besser Kommunizieren müssen.
Leider wurde da mehr Wind um Halbwahrheiten gemacht.
Ich muss aber auch sagen, der Zug der Kommunikation, fährt in beide Richtungen.
Es gab wenig Nachfragen.
Wir hatten für das Powwow dieses Jahr einen anderen Anspruch. Wie Christoph schon gesagt hat, haben wir uns auf ein nödliches Powwow spezialisiert. Das ist prinzipiell nicht falsch, es entspricht nur nicht unserer eigenen Powwowtradition.
In den USA gibt es im Jahr über 100 Powwow's und jedes ist anders, aber alle sind nach den Überlieferungen gestaltet, so wie Ingo erwähnte.
Bis auf Grundsätzlichen, liegt es also immer bei dem Veranstalter, wie ein Powwow ausgerichtet wird und auch das macht ja ebenso Vielfalt aus.
Sicherlich haben wir eine eigene Powwowtradition geschaffen, die alles versucht zu berücksichtigen, die Frage ist nur, ob diese Tradition so viel Spielraum für Veränderungen zulässt.
Wir haben es etwas anders gemacht, als "unsere" Tradition es vorgibt.
Der Zuwachs wird so gering bleiben, aber darauf lege ich nicht mein Augenmerk. Ich sehe eher die Jugend, die schon da ist. Die Hereingeborenen, oder heißblütigen Neueinsteiger. Sie müssen mehr ins Boot geholt werden. Ich wurde vor einigen Jahren in die Organisation geholt und musste mich mit meiner Aufgabe auseinandersetzten. Seit dem war ich bei fast jedem Powwow irgendwie in der Organisation mit beteiligt. Mittlerweile sind immer mehr Junge Menschen aktiv und ich glaube wir haben einen weiteren guten MC in der Powwow- Szene
Lasst uns also nicht nur nach neuen Potentialen suchen, sondern die vorhandenen mehr fördern und mit der Materie vertraut machen. Wenn sie nicht von sich aus kommen, müssen wir sie wohl ebenfalls ins Boot holen.
Was die Bewertung betrifft, würde ich dem kein Wert beimessen.
Es wäre zwar wünschenswert, wenn die ausgewählten Juroren auch das nötige wissen über die zu bewertende Kategorie haben, aber da sind wir wieder bei dem Thema, das die Personen, die es sicher bewerten können, meist selber Sänger und/oder Tänzer sind. Vielleicht würde auch hier ein festes Powwow - Komitee Abhilfe schaffen.
Als ich mich dieser Aufgabe gestellt habe, als Headjudge zu fungieren, habe ich ein halbes Jahr im voraus ein Plan erstellt und die Personen angesprochen ob sie diesen, oder jenen Tanz bewerten können und mir eine Zusage erfragt. Das hat mir auf dem Powwow selbst sehr geholfen, denn die meisten wussten schon welche Kategorie sie bewerten.
Letztlich war aber auch hier für viele die Bewertung strittig, obwohl ich sehr darauf geachtet habe, dass nur Leute die Tänzer beurteilen, die auch wissen, was für die Kategorie wichtig ist. Vielleicht ist es auch die eigene Fehleinschätzung einiger Personen, die mit ihrer eigenen Bewertung nicht zufrieden sind.
Man wird es nie für alle richtig machen.
Deshalb ist der Gedanke, ein Powwow zu veranstalten, was allen zu sagt und alle zufrieden stimmt sehr schön, wie auch fast unmöglich, aber auch das ist eben irgendwie natürlich. Wie Elke geschrieben hat, sollte es doch auch eine Chance sein, sich zu treffen und da sollte man seine Teilnahme nicht davon abhängig machen, ob einzelne Tanzkategorien feste Bestandteile im Powwowablauf sind.
Es sind wohl wie so oft die Befindlichkeiten und die fehlende Kommunikation, die Probleme bereiten. Kritik ist wichtig, man muss aber auch die Balance halten und auch die guten Dinge ansprechen. Danke, für deine Anmerkungen Joe.
Ich denke, das wird wieder viele anregende und bereichernde Gespräche geben.
Lg aus Cottbus